⭕ Am-Ball-Bleiben - Issue #82 - Reading Digest von André Cramer
Hallo zusammen! Willkommen zur neuen Ausgabe meines Newsletters! Hier sind die Highlights meiner Lieblingsthemen der letzten zwei Wochen. Vielleicht ist was für Euch dabei → 📰 📻👂👁️
⊗ wie synthetisch angepasste Stimmen unseren Medienkonsum verändern werden ⊗ über den europäischen Einfluss auf Tech-Regulierung mit Wirkung weit über Europa hinaus ⊗ wie China entschlossen das Machtspiel um Daten gewinnen will ⊗ über das Für und Wider beim Thema Krypto-Technologie und -Geschäftsmodelle ⊗ wie wir auch ohne Cookies auf Schritt und Tritt im Web verfolgt werden ⊗ neues vom unvermeidlichen Peter Thiel - Offenbarungen auf offener Bühne ⊗ darüber, was Autokraten antreibt - und ob sie die Gewinner im 21. Jahrhundert sind ⊗ über Globuli als Einstiegsdroge in Wissenschaftsfeindlichkeit und Impfgegnerschaft ⊗ über die Gemeinsamkeiten von Impfgegnerschaft und Digitalbremser*innen ⊗ über TV-Philosoph*innen und das problematische Verständnis des Freiheitsbegriffs ⊗ über die Notwendigkeit zur Erneuerung des "Social Contract" ⊗ und noch viel, viel mehr!
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Abteilung "Technologie & Innovation"
How AI can soon generate synthetic voices speaking in any language — www.axios.com
Warum ich das wichtig finde?
Hier geht es um spanende Fortschritte in der synthetischen Stimmenerzeugung, welche bald deutlich hörbar in unserem Alltag ankommen könnten. Neue KI-basierte Technologien können jede Stimme - besonders interessant wird es aber bei den Stimmen von Prominenten - in fast jeder beliebigen Sprache erzeugen.
Das könnte einen Bereich der Medien gehörig umkrempeln, der uns Deutschen sehr vertraut ist: die Synchronisation von internationalen Filmen. Hättet ihr lieber Robert de Niro mit seiner Originalstimme Deutsch sprechend oder seinen langjährigen deutschen Sprecher Christian Brückner? Vielleicht würde uns auch etwas verloren gehen...
Übrigens, falls ihr Euch fragt, was in solch einem Szenario mit den Lippenbewegungen passiert.. da gibt es natürlich auch eine Lösung für aus der KI-Trickkiste: Deep-fake basierte Anpassung der Lippenbewegungen.
"It's no longer going to be another person's new voice speaking on behalf of, say, Tom Cruise," says Steelberg. "It's really going to be Tom Cruise's voice speaking another language." [...]
Nvidia has been developing technology that would allow AI to alter video or animation in a way that takes an actor's lips and facial expression and matches it with the new language — so no more out-of-sync dubbing like in 1970s-era kung-fu movies. [...]
Holograms of dead musicians like Frank Zappa are already being used to front "live" shows that have brought in tens of millions in revenue, while Kenny G recently released a "duet" with the jazz great Stan Getz, who died 30 years ago.
Mehr Lesestoff und Inspiration
Die 6 großen Social-Media-Trends 2022 — rheindigital.de
Was sind die Social-Media-Trends 2022? Meine Frau hat einen Blick in die Online-Marketing-Glaskugel gewagt. 👍😊 Es geht um Kurzvideos, AR, User-Generated Content und mehr. Nützliche Übersicht!
Abteilung "Technologie & Gesellschaft"
United States vs Europe on Tech — anchorchange.substack.com
Warum ich das wichtig finde?
Das ist hier ist eine tolle Leseempfehlung zum Thema Tech-Regulierung. Es ist die Geschichte von zwei unterschiedlichen Ansätzen zur Regulierung, der amerikanischen und der europäischen. Katie Harbath analysiert hier die Vorschläge der EU-Kommission.
Im Kern geht es darum, wie europäische Entscheidungen die Regeln in anderen Teilen der Welt bestimmen könnten, weil die Plattformen keine unterschiedlichen Produkte und Ansätze für verschiedene Regionen haben wollen.
Ich will hier gar nicht die ganzen Details wiedergeben. Aber sie endet mit diesem Absatz hier, und den finde ich bemerkens- und teilenswert:
If I were a political advertiser in the United States I’d be watching these recommendations from Europe very closely. Should this law pass before anything in the U.S. and the platforms choose to comply rather than just shutting down political and issue ads, then I could see them extending whatever they need to do in Europe to the rest of the world.
Hier gibt es noch mehr zum Thema. Kein EU-Gesetz, sondern ein britisches, aber mit ebendiesem Impact. Der britische "Age-Appropriate Design Code" scheint bereits jetzt Plattformen und Produkte auf der ganzen Welt zu beeinflussen.
How the American internet is turning European — www.platformer.news
A Senate hearing this week reveals how the UK's Age-Appropriate Design Code is reshaping platforms.
Twitter is still an American company, but its policies – like the policies at more and more of its Silicon Valley peers – are beginning to immigrate from much further east.
Diese Beispiele zeigen, dass immer mehr wichtige Digitalgesetze in Europa geschrieben werden. Gut so!
The Most Powerful Data Broker in the World Is Winning the War Against the U.S. — www.nytimes.com
Warum ich das wichtig finde?
Hier wirft die New York Times einen nicht sehr hoffnungsfroh machenden Blick auf das Thema digitale Daten - und wer mit Macht die Kontrolle darüber ausbauen möchte und dabei die besten Karten hat. Eine amerikanische Perspektive auf chinesische Aktivitäten, die erahnen lässt, dass Europa noch schlechter dasteht. Hier wird zumindest klar, dass China die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten eiskalt aussticht.
Für mich glasklar: Europa muss beim Thema Daten auch viel entschlossener Regeln definieren und durchsetzen. Wer bei uns Geschäft mit digitalen Daten machen möchte, der soll sich an europäische Regeln halten.
President Biden came away from his summit with China’s President Xi Jinping on Nov. 15 committed to prosecuting what he called “simple, straightforward competition” with China. Yet Beijing is already beating the United States and its allies in one crucial domain: data. [...]
The competition for global influence in the 21st century will require protecting and harnessing this data to achieve commercial, technological and military advantages. So far, China is winning, and the West is barely even engaged. [...]
Through a latticework of recent laws and regulations, Mr. Xi has been hard at work making the Chinese Communist Party the world’s most powerful data broker. How does Beijing do that? By walling Chinese data off from the world, exerting new extraterritorial power over global data flows and putting foreign companies operating in China in a legal bind — all while absorbing other countries’ data by means licit and illicit. Mr. Xi knows that even locking down only Chinese data, representing the patterns and behavior of some 1.4 billion people, would hobble Beijing’s rivals in the quest for global economic superiority. [...]
In 2013, shortly after assuming the presidency in Beijing, Mr. Xi declared: “The vast ocean of data, just like oil resources during industrialization, contains immense productive power and opportunities. Whoever controls big data technologies will control the resources for development and have the upper hand.” [...]
Now Beijing has quietly enacted a new set of laws — first the Data Security Law in September, followed in November by the Personal Information Protection Law — that go even further by demanding not just access to private data but also effective control over it. This has a huge impact on foreign firms operating in China. Not only must their Chinese data stay in China and be accessible by the state, but Beijing now demands control over whether they can send it to their own headquarters; to a corporate lab in, say, California; or to a foreign government that has made a law enforcement or regulatory request.
Ist Krypto die Zukunft? — coolgenug.de
Warum ich das wichtig finde?
Der von mir sehr geschätzte Newsletter-Autor Gregor Schmalzried schreibt in dieser Ausgabe über das Thema Krypto - und wie sich langsam aber sicher seine Einschätzung hierzu von "Bullshit / Scam / Zeitverschwendung" hin zu "geht nicht weg und hat viel Potential, ein besseres Web zu ermöglichen" wandelt.
Das ist grundsätzlich sehr lesenswert. Man kommt nicht mehr um das Thema Krypto herum, wenn man sich in der Tech-Szene bewirkt. Und mittlerweile sind neben den alten Bekannten Blockchain und Bitcoin auch Begriffe wie NFT und DAO in nicht-Tech-Debatten anzutreffen. Dringend Zeit also, sich eine Meinung zu bilden.
Ich teile hier aber vor allem eine Passage aus dem Text, die sehr schön beschreibt, warum digitale Technologie und "Big Tech" überhaupt in der aktuellen Sinnkrise sind.
Wir sind uns alle irgendwie einig, dass das Internet den Bach runtergeht. Noch 2010 war digitale Technologie ein spannendes Zukunftsthema. Heute ist sie ein konstanter Generator von Sorgen und Problemen. Die Argumente der großen Tech-Konzerne, warum sie der Welt angeblich mehr Nutzen als Schaden bringen, werden immer unglaubwürdiger. Und auch was Consumer Tech angeht, herrscht Resignation. [...] Gleichzeitig gibt es immer wieder Versuche von tapferen Rittern des Cyberspace, das Internet zu verbessern. Die digitale Zukunft gerechter und gesünder zu gestalten. Ich kenne einige dieser Projekte, weil ich in meinen letzten vier Jahren als Netzjournalist über sie berichtet habe: Gobo Social - eine neue Form des Social Media-Feeds, die ihren Nutzern mehr Macht über ihre Inhalte geben soll. Das Fairphone - ein (fast) komplett nachhaltig produziertes Smartphone. DuckDuckGo und die vielen anderen Versuche, eine datenfreundliche Suchmaschine zu bauen. Die Geschichte dieser ritterlichen Projekte ist immer die Gleiche: Eine große, gute Idee. Mediale Aufmerksamkeit, erste Achtungserfolge. Aber was ist das Endergebnis? Im besten Fall ein paar Promille Marktanteil. Im schlechtesten kompletter Flame-Out. Und nie irgendetwas, das das große Big Tech-System irgendwie in Gefahr gebracht hätte. Social Media-Algorithmen höhlen weiter die Demokratie aus, Smartphone-Lieferketten sind weiter von Menschenrechtsverletzungen abhängig und datenmäßig werden wir weiterhin durchleuchtet.
Die Fronten sind klar: Auf der einen Seite stehen die großen Konzerne und Hersteller, die dafür kämpfen, dass alles so bleibt wie es ist. Und auf der anderen Seite stehen die kleinen tapferen Rebellen, deren Versuche, den Tech-Giganten Konkurrenzvisionen entgegenzusetzen, allein schon daran scheitern, dass ihre Gegner innerhalb weniger Minuten so viel Geld verbraten wie die Rebellen-Seite in einem Jahr. Zu welcher Resignation das führt, kann man gut mit Blick auf Europa beobachten: Gerade in politisch eher linken Kreisen ist schon längst jede Hoffnung fahren gelassen worden, Europa könnte den großen amerikanischen und chinesischen Konzernen etwas Konstruktives entgegensetzen. Die Big Tech-Konzerne werden hingenommen wie Naturkatastrophen, und niemand macht sich Illusionen, ein europäischer Konzern könnte je Google Konkurrenz machen. Stattdessen flüchtet sich Europa ins Krisenmanagement: Durch Regulierung, Verbote, Rechtsstreits.
Und da kommt Krypto ins Spiel. Und in der Tat lässt sich erkennen, wie Krypto-Tech eine Wendung zum besseren bringen könnte:
Das Internet der Zukunft sollte nicht in den Händen einiger großer Konzerne liegen, sondern in den Händen von allen. Nicht eine Handvoll CEOs sollte über die Protokolle und Standards des Web entscheiden, sondern dezentral organisierte Communitys. Anstatt dass digitale Plattformen uns innerhalb ihrer Datenfestungen einmauern, sollten wir unsere digitalen Identitäten überallhin mitnehmen können - ohne uns dabei von der Datengunst eines Großunternehmens abhängig zu machen. Und anstatt dass große Institutionen die Weltwirtschaft ausbremsen, indem sie für jede Kleinigkeit Provisionen und Macht verlangen, sollten monetäre Transaktionen und Verträge ohne Mittelsmann organisiert sein - ein smarter Vertrag genügt und regelt das von alleine.
Für die Ausgewogenheit, und weil ich selbst sehr zerrissen über die Krypto-Frage bin, verlinke ich hier noch eine aktuelle Folge eines meiner Lieblings-Podcasts. 👇 Software-Entwickler Stephen Diehl macht hier einen starken Punkt gegen den Sinn von Krypto-Technologie und Krypto-basierten Geschäftsmodellen. Und er bietet auch die für mich bisher wertvollste Erläuterung von Betrugssystemen wie Schnellball, Pyramid oder Ponzi.
Podcast | Tech Won't Save Us: Web3 is a Scam, Not a Revolution w/ Stephen Diehl — open.spotify.com
Paris Marx is joined by Stephen Diehl to discuss why technologists are divided on crypto, what’s wrong with blockchain, why crypto assets are scams, and why web3 is a rebranding effort.
Abschluss ohne augenzwinkernden Tweet ist eigentlich kaum möglich... 😉:
Identitätsprovider: Was nach den Cookies kommt — www.sueddeutsche.de
Warum ich das wichtig finde?
Hier geht es um interessante Einblicke in das Ad-Tracking Geschäft. Ein in meinen Augen zutiefst schmutziges Geschäft mit verwerflichen Geschäftspraktiken. Es steht seit einiger Zeit fest, dass es den sogenannten Cookies (welche wir fast seit der Anfangszeit des kommerziellen Web kennen) an den Kragen geht. Was macht nun die Werbeindustrie? Sie erfasst mittlerweile auf großen Websites E-Mail-Adressen und andere Infos und nutzt diese, um unser Verhalten akribisch zu sammeln und unsere Daten zu detaillierten Persönlichkeits- und Verhaltensprofilen zusammenzufügen. Der Artikel beschreibt wie das funktioniert, und was wir Nutzer*innen dagegen tun können.
Bitte durchlesen! Und drüber sprechen. Mit so vielen Menschen wie möglich. Mehr Menschen müssen wissen, was da im Hintergrund passiert. Hier ist eindrucksvoll geschildert, wie perfide die Anbieter von Identitätsdiensten sicherstellen, dass sie weiterhin genau wissen, was wir online tun.
Die kommerzielle Überwachung der Menschen im Netz ist im Umbruch. 2021 hat eine neue Technologie an Fahrt aufgenommen, die auch ohne Unterstützung der Monopolisten funktioniert. Identitätsprovider heißen die Unternehmen, die zentral registrieren, wenn sich eine Person irgendwo einloggt. Diese Information geben sie an Werbefirmen weiter. Die erkennen dann auch ohne Cookies, wer sich wofür interessiert. Als eindeutige Kennung dient oft die E-Mail-Adresse. [...]
[...] weil man viele Seiten ohne Login nutzt, versuchen die Werbeunternehmen, die Login-Identität größer zu fassen. Dabei hilft die IP-Adresse, unter der ein Haushalt ans Internet angeschlossen ist. Sie bleibt nur für etwa einen Tag gleich und ändert sich dann automatisch. Doch solange eine Person aus dem Haushalt einloggt ist, kann ein Identitätsprovider diese Änderungen mitverfolgen. Beispiel: Wieder sucht eine Person einen Staubsauger, diesmal ist sie weder im Shop noch auf der Wetterseite eingeloggt. Aber ein Kind im gleichen Haushalt nutzt eine App mit Login. Die App plaudert diese Information an den Identitätsprovider weiter. Der Dienst erkennt, dass die App, der Shop und die Wetterseite von der gleichen IP-Adresse aufgerufen wurden, und kann so Verhaltensdaten aus dem Haushalt unter einem Profil erfassen. Wieder erhält - wenn es funktioniert wie geplant - die "richtige" Person die Staubsauger-Werbung. Denn der Anbieter kann die Geräte innerhalb eines Haushalts leicht über technische Merkmale wie die Bildschirmauflösung voneinander unterscheiden. [...]
Ein weiterer Bereich, in dem Identitätsprovider aktiv sind: Sie helfen großen Unternehmen, deren Kundendaten zu analysieren und das Marketing mithilfe der E-Mail-Adresse in die Onlinewelt zu übertragen. [...] Die Online-Werbebranche war noch nie besonders zimperlich mit Datenschutzgesetzen. Auch die neuen Identitätsprovider wurden im Test teilweise ohne die darin geforderte Einwilligung der Webseiten-Besucher eingesetzt, so auch bei Autoscout24 und Gutefrage. Autoscout24 äußerte sich auf Anfrage nicht dazu. Gutefrage bestritt, codierte E-Mail-Adressen ohne Einwilligung an Dritte weitergereicht zu haben. [...]
Zum Schutz vor Identitätsprovidern sollte man Einwilligungsabfragen - in ebenjenen Cookie-Bannern - grundsätzlich ablehnen, auch wenn das oft mehr als zwei Klicks kostet. Außerdem kann es sich lohnen, Trackingblocker einzusetzen, die viele Browser integriert haben oder als Plug-in anbieten und die Überwachung verhindern. Am wirkungsvollsten ist aber, für jede Seite oder App eine andere, einzigartige E-Mail-Adressen zu verwenden.
Hier gibt es noch eine ausführlichere Beschreibung der technischen Abläufe:
How you are tracked without cookies using Identity Providers — rufposten.de In 2021 german publishers and shops widely started to use a cookieless tracking technology.It's based on your e-mail and login information, so you should know about it. Especially as you are even
How Dangerous Is Peter Thiel? — www.motherjones.com
Warum ich das wichtig finde?
Ja, ich weiß. Ich kann irgendwie nicht von Peter Thiel ablassen. In den letzten Wochen ist er Dauergast hier. Er ist aber auch leider eine Figur, welche wir in Bezug auf Einfluss und Ausgestaltung der Tech-Industrie unbedingt im Auge behalten müssen. Schon als Teil der dringenden Notwendigkeit, "Big Money" in der Politik und die Entwicklung hin zum Autoritarismus auf der Rechten genau im Blick zu behalten. In einer kürzlich gehaltenen Rede gab der Tech-Milliardär einen mal wieder erschreckenden Einblick in seine Weltanschauung.
Thiel is, as you probably know, a Silicon Valley billionaire superstar who co-founded PayPal and Palantir Technologies, a controversial software firm that specializes in big data analytics and receives much of its revenue from government contracts. He is very pro-Trump. And his message to these angry conservatives was that there is now a ferocious battle going on between the forces of free thought and those of dogmatism. In a rambling speech, he offered what he called his “reflections on the incredible derangement of various forms of thought, political life, scientific life…in this country over the last few years and what we perhaps can do to counteract this derangement.” [...]
With COVID in mind, Thiel observed that science “has become massively on the side of dogmatism, not enough skepticism…You see this with all the genuflections to science with a capital S.” His evidence? Here it was: “Masks first ineffective, then required.” That is, at the start of the pandemic public health experts did not advise mask-wearing, yet then they did. Of course, that switch occurred as more data came in on this new disease. Yet Thiel found this suspicious or capricious. Ditto, he said, regarding the shift in attitude toward the theory that the coronavirus originated in a Wuhan lab, a theory initially widely dismissed. “Now it’s probably correct,” he said. Uh, probably not. Thiel was billing himself as a brave dogma-buster, but he was pushing his own dogma. [...]
After outlining these areas where dogma purportedly rules, Thiel asserted that part of the solution to the trouble at hand is “nationalism.” Mentioning his trip to the World Economic Forum in Davos in 2013, he contended that globalization produces the “worst mobs” threatening freedom of thought. And he called nationalism “a corrective to the sort of homogenizing brain-dead one-world state that is totalitarian and where there is no dissent and no individualism is allowed.” [...]
Thiel’s keynote was only important because he’s a guy who has a sky-high pile of money he can use to underwrite right-wing groups and candidates. He funded a magazine that has published articles dismissing climate change and evolution, and in late 2016, having donated at least $1.25 million to support Trump, he recommended two climate change deniers to Trump to hire as his science adviser. (In his speech, Thiel made a disparaging comment about climate change: “When you have to call things science, you know they aren’t. Like climate science or political science.”)
Mehr Lesestoff und Inspiration
Gericht: Deutsche Webseiten dürfen keine US-Cookies setzen — www.heise.de
Das Verwaltungsgericht Wiesbaden untersagt einer Hochschule, auf ihrer Webseite den "Cookiebot" einzubinden. Eine interessante Betrachtung dazu, wie weit dieser spektakuläre Beschluss wirkt.
Podcast | Skilling me softly - Der Wissenschaftspodcast der Deutschen Telekom: Weird Science Christmas Edition — open.spotify.com
Das hier ist sehr unterhaltsam. Skilling me softly - der Wissenschaftspodcast der Deutschen Telekom, genau gesagt, von den lieben Kollegen der T-Labs in Berlin, hat eine ganz besondere Weihnachtsepisode gemacht. Zwar geht es um Forschung, aber eher um ungewöhnliche oder triviale Errungenschaften der Wissenschaft. Es werden sechs verschiedene, „alternative“ Veröffentlichungen der letzten 20 Jahre präsentiert und diskutiert. Es geht hierbei unter anderem um besondere Fähigkeiten von Pinguinen, spannende Gerüche zur Filmfreigabe, gemeine Gemeinsamkeiten von Langschläfern und den Beweis, dass der Eiffelturm kleiner erscheint, wenn man den Kopf nach links neigt.
Abteilung "Gesellschaft, quo vadis?"
Autocracy Is Winning — www.theatlantic.com
Warum ich das wichtig finde?
Vielleicht DER Text des Monats für mich. Anne Applebaum, Journalistin und Historikerin, macht hier eine wichtige Bestandsaufnahme, was Autokraten antreibt (Hint: einzig und allein der Erhalt der eigenen Macht). Es ist keine Freude, die Details hinter den Machenschaften von Lukaschenko, Putin, Erdogan, Maduro, Xi Jingping oder auch den Taliban zu lesen. Aber es ist wirklich, wirklich wichtig, dass wir uns bewusst sind, was diese Menschen und ihre Regimes in ihrem Kern ausmacht.
Wenn das 20. Jahrhundert die Geschichte eines langsamen, manchmal ungleichmäßigen aber insgesamt beständigen Fortschritts auf dem Weg zum Sieg der liberalen Demokratie über andere Ideologien - Kommunismus, Faschismus, virulenten Nationalismus - war, so erscheint das 21. Jahrhundert bis jetzt als ein Rückschritt.
All of us have in our minds a cartoon image of what an autocratic state looks like. There is a bad man at the top. He controls the police. The police threaten the people with violence. There are evil collaborators, and maybe some brave dissidents.
But in the 21st century, that cartoon bears little resemblance to reality. Nowadays, autocracies are run not by one bad guy, but by sophisticated networks composed of kleptocratic financial structures, security services (military, police, paramilitary groups, surveillance), and professional propagandists. The members of these networks are connected not only within a given country, but among many countries. The corrupt, state-controlled companies in one dictatorship do business with corrupt, state-controlled companies in another. The police in one country can arm, equip, and train the police in another. The propagandists share resources—the troll farms that promote one dictator’s propaganda can also be used to promote the propaganda of another—and themes, pounding home the same messages about the weakness of democracy and the evil of America. [...]
Macht es den Autokraten etwas aus, wenn sie für ihren Machterhalt oder die Machterlangung ihren Staat in einen failed State verwendeln? Nein...
[...] it seems to be what the Taliban leadership had in mind this summer when they occupied Kabul and immediately began arresting and murdering Afghan officials and civilians. Financial collapse was looming, but they didn’t care. As one Western official working in the region told the Financial Times, “They assume that any money that the west doesn’t give them will be replaced by China, Pakistan, Russia and Saudi Arabia.” And if the money doesn’t come, so what? Their goal is not a flourishing, prosperous Afghanistan, but an Afghanistan where they are in charge. [...] The EU’s foreign-policy chief expressed “deep concern about reports of serious human rights violations” and called for “meaningful negotiations based on democracy, the rule of law and constitutional rule”—as if the Taliban was interested in any of that. Whether it was “deep concern,” “sincere concern,” or “profound concern,” whether it was expressed on behalf of Europe or the Holy See, none of it mattered: Statements like that mean nothing to the Taliban, the Cuban security services, or the Russian FSB. Their goals are money and personal power. They are not concerned—deeply, sincerely, profoundly, or otherwise—about the happiness or well-being of their fellow citizens, let alone the views of anyone else.
Ausblick?
If the 20th century was the story of a slow, uneven struggle, ending with the victory of liberal democracy over other ideologies—communism, fascism, virulent nationalism—the 21st century is, so far, a story of the reverse. [...]
If America removes the promotion of democracy from its foreign policy, if America ceases to interest itself in the fate of other democracies and democratic movements, then autocracies will quickly take our place as sources of influence, funding, and ideas. If Americans, together with our allies, fail to fight the habits and practices of autocracy abroad, we will encounter them at home; indeed, they are already here. If Americans don’t help to hold murderous regimes to account, those regimes will retain their sense of impunity. They will continue to steal, blackmail, torture, and intimidate, inside their countries—and inside ours.
Wer Globuli sät, wird Impfgegnerschaft ernten — www.spektrum.de
Warum ich das wichtig finde?
Hier wird ein klarer Zusammenhang zwischen dem Hang zur Homöopathie und geringen Impfquoten (harmlos ausgedrückt) hergestellt. Vor allem wird ein Schlaglicht darauf geworfen, wie fatal es ist, wenn Homöopathie durch Krankenversicherungen bezahlt wird, und somit eine Normalisierung von wissenschaftsfernen Positionen gefördert wird. Homöopathie führe so zum Ausstieg aus dem rationalen Denken . Da heißt es gegensteuern, am besten noch vor einer Pandemie, meint die Kolumnistin beim Spektrum der Wissenschaft.
[...] jahrelange falsche Toleranz von Medizin und Gesellschaft gegenüber der Homöopathie. Niemand kann naiv genug sein zu glauben, es hätte keine Folgen, wenn Menschen jahrelang Zuckerkügelchen als sinnvolle »Alternative« zur Medizin angedient werden. Oder wenn das Narrativ bedient wird, Wirksamkeit könne anders als wissenschaftlich erklärbar erzielt werden. Nun aber erwarten wir, dass alle der Wissenschaft und der evidenzbasierten Medizin vertrauen. Während diese gleichzeitig von vielen ziemlich selbstverständlich als »Schulmedizin« der »bösen Pharmaindustrie« diffamiert wird. Das Flaggschiff der Pseudomedizin, die Homöopathie, nimmt dabei eine besondere Rolle ein, wegen ihrer Verbreitung und vor allem ihres ungerechtfertigten Ansehens, das sie nach wie vor weithin genießt – sie kann den »Einstieg zum Ausstieg aus dem wissenschaftlichen Denken« immens befördern. Dabei fängt es harmlos an. Ein paar Globuli fürs Baby von der Hebamme können doch nicht schaden? Und muss die erste Impfung wirklich so früh sein? Sorry, aber genau das haben wir viel zu lange toleriert. Ich sage: Wer Globuli sät, wird Impfgegnertum ernten. Denn wer an den einen Unsinn glaubt, ist geneigt, dem nächsten auf den Leim zu gehen. [...]
Eine erst kürzlich veröffentlichte Studie hat untersucht, ob es eine Korrelation zwischen der Impfbereitschaft gegen Covid-19 und dem Glauben an »Alternativmedizin« gibt, speziell auch dem an Homöopathie. Das Ergebnis finde ich erschreckend: Es zeigt unmissverständlich, dass fehlende Impfbereitschaft vor allem bei Personen festzustellen ist, die »im Allgemeinen alternative Behandlungsverfahren bevorzugen«. Bei den Erwachsenen, die Homöopathie bejahen, sind lediglich rund 47 Prozent bereit, sich impfen zu lassen! Die Neigung zu Homöopathie und Pseudomedizin bringt nicht nur oft ein grundsätzliches Misstrauen gegen die »böse Schulmedizin« mit sich; sie sorgt auch für eine falsche Risikobewertung beim Abwägen zwischen Impfung und Erkrankung. [...]
Die Studien belegen also, dass pseudomedizinische Versprechungen ihre Anhängerschaft immer weiter in den Sumpf der Wissenschaftsablehnung führen und zudem die Risikowahrnehmung verzerren. Das hat man jahrelang toleriert und die Kritik daran belächelt. Oder man war zu hoffnungsfroh: Wenn's nicht hilft, so schadet's nicht. Tja. Es schadet doch. Und den Preis dafür zahlen wir jetzt, unter anderem mit den schlechten Impfquoten, die zur verlängerten Corona-Situation beitragen.
Richard David Precht, Svenja Flaßpöhler und der Freiheitsdiskurs — www.faz.net
Warum ich das wichtig finde?
Julia Encke widmet sich hier einem wichtigen Thema: die Rolle von "Philosoph*innen", insbesondere in der immer heißer werdenden Phase der Corona-Pandemie. Aufhänger ist die letzte Ausgabe der Talkshow "Precht" im ZDF, in der Gastgeber Richard David Precht auf die Philosophin Svenja Flaßpöhler trifft. Für Encke ein Höhepunkt des Phänomens, wo die haltlosen Behauptungen der Impfskeptiker immer weiter in die bürgerliche Mitte vordringen. Ich teile das. Die Sendung war wirklich unsäglich, unredlich.
„Sensibilisieren wir uns zu Tode?“, heißt die Sendung, die an diesem Sonntagabend im Zweiten Deutschen Fernsehen ausgestrahlt wird – und an der etwas sichtbar wird, was man in der anhaltenden Pandemie insgesamt beobachten kann: wie nämlich ein Diskurs, der die angebliche Beschneidung von Freiheit, gesellschaftliche Zwänge und selbst auferlegte Zensur beschwört, vom Milieu der Impfskeptiker und Corona-Leugner allmählich in die bürgerliche Mitte transportiert wird. Dort wird er mit philosophischer Versiertheit und mit der philosophischen Bibliothek des ganzen Abendlandes im Rücken besonders kultiviert zelebriert. [...]
Denn was man auch jetzt in ihrem gemeinsamen Auftritt findet, ist jene polemische Behauptungskette von Freiheitsberaubung und Selbstzensur, die man seit der Corona-Pandemie vor allem im rechten Spektrum findet: in der #allesdichtmachen-Aktion, mit der Schauspielerinnen und Schauspieler sich gegen Corona-Maßnahmen wehrten; immer wieder in der Bild-Zeitung, praktisch in jedem Leitartikel des Welt-Chefredakteurs Ulf Poschardt oder den Texten seiner Chefreporterin Anna Schneider, die sich hauptberuflich Gedanken darüber macht, warum es mit der Freiheit in Deutschland nicht gut bestellt ist [...]
Gemeint ist hier immer eine streng individuelle Freiheit, die angeblich eingeschränkt, beschnitten oder bedroht ist. Dass die individuelle Freiheit auch da enden kann, wo sie die Freiheit anderer gefährdet, scheint nicht zu interessieren. Da der Begriff des Individuums aber nur Sinn ergibt, wenn er sich auf eine Gemeinschaft bezieht, hat sich der Verfassungsrechtler Christoph Möllers in seinem Buch „Freiheitsgrade“ vor allem für den Begriff der kollektiven Freiheit starkgemacht: Die individualliberale Sicht ist, „dass wir erst einmal frei sind und uns die Gemeinschaft dann aus irgendwelchen nützlichen Gründen einschränkt. Der Begriff der kollektiven Freiheit impliziert hingegen, dass wir uns nicht nur einschränken, sondern auch ermächtigen, Dinge zu tun, die wir alleine nicht tun könnten“, so Möllers in [...]
Dass in der Corona-Krise eine andere Bedeutung von Freiheit aufscheine, nämlich jene, die auf Beschränkung beruht, das weiß [Svenja Flaßpöhler] natürlich, die ganze Aufsätze über die Frage geschrieben hat, ob wir Freiheit neu denken müssen. In der Talkshow, in der sie ausdrücklich von „wegsperren“ spricht, was bedrohlich nach Inhaftierung klingt, die aber von niemandem sonst diskutiert oder erwogen wird, wie auch im Fernsehgespräch mit Precht, übergeht sie diesen Aspekt aber. Und macht also vor allem Stimmung. [...]
Von einer Freiheit, die sich am Kollektiv orientiert und auf Solidarität abzielt, ist man hier weit entfernt – und treibt damit selbst voran, was man als Argument gegen Maßnahmen oder eine mögliche Impfpflicht immer wieder anführt: die Spaltung der Gesellschaft.
Hier gibt es eine weitere in meinen Augen gelungene Kommentierung der Precht/Flaßpöhler Sendung:
Richard David Precht und Svenja Flaßpöhler im Talk: Lasst die Philosophie da raus — www.spiegel.de Die Philosophie hat einen schlechten Ruf, gilt als brotloses Laberfach. Doch mit den Aussagen von Richard David Precht und Svenja Flaßpöhler im ZDF-Talk identifiziert zu werden – das hat sie nicht verdient.
Precht und Flaßpöhler gleichen sich darin, dass sie gern populistische Meinungen vertreten, ohne sich groß um Belege zu scheren, und beide kommen bei ihren Überlegungen [...] am rechten Rand bürgerlichen, antiempanzipatorischen Denkens raus. [...]
Klar, es gibt auch andere öffentlich sprechende Menschen, die philosophisch gebildet sind und bei denen man das auch merkt. Es gibt Jürgen Habermas, Eva von Redecker, Nils Markwardt, Şeyda Kurt, Hilal Sezgin, Bini Adamczak, Carolin Emcke, um nur ein paar zu nennen. Umso bitterer ist es, wenn sich die öffentliche Wahrnehmung von »Philosoph*innen« auf Figuren wie Precht oder Flaßpöhler reduziert. Sicher gibt es nicht die eine wahre Art, Philosophie zu betreiben, aber das Mindeste wäre, intellektuell redlich zu bleiben, präzise zu argumentieren und Belege für angebliche gesellschaftliche Tendenzen zu liefern, statt einfach Meinungen zu präsentieren, die zufällig genau die reaktionären, unsolidarischen und empathielosen Positionen sind, von denen wir eh zu viel haben.
Das alte Europa – Was Impfgegner und Digitalverweigerer gemeinsam haben — ada-magazin.com
Warum ich das wichtig finde?
Das hier hat mich betroffen gemacht. Geht es Euch auch so, dass es Euch so schwerfällt, zu begreifen, wieso wir als Gesellschaft so schlecht durch die Pandemie kommen? Wie es sein kann, dass wir vor lauter Anspruchsdenken gar nicht mehr atmen können, und uns deshalb eine so phantastische Errungenschaft wie mRNA Impfstoffe schlechtreden? Es geht hier insbesondere ja sogar so weit, dass Menschen, die sich immerhin impfen lassen, dann noch den eigentlich leicht besseren Moderna Impfstoff verschmähen, weil "was der Bauer nicht kennt...".
Dieser Artikel hier setzt die Farce bei der Impfverweigerung mit der Digitalverweigerung in Kontext. Ja, Impfgegner*innen nutzen in der Tat vor allem digitale Kommunikationskanäle um sich mit Desinformation zu versorgen. Es geht aber um die Attitüde. Nämlich die, dass wir kaum noch irgendetwas größeres "gewuppt" bekommen. Miriam Meckel sagt, die Fehler bei der Pandemiebekämpfung wiederholten sich in den deutschsprachigen Ländern. Und ein Kernproblem sei weiter die digitale Infrastruktur. Für sie eine Farce. Für mich auch.
Wenn in anderen europäischen Ländern deutlich höhere Impfquoten erzielt werden, Portugal, Spanien, Frankreich liegen alle weit über 70 Prozent, dann müssen wir die Frage vielleicht sogar umgekehrt stellen: Gelingt es in den demografisch alternden deutschsprachigen Ländern überhaupt noch, zukunftsorientierte Politik durchzusetzen, wenn die Mehrheit auf Bestandserhalt gepolt ist? Oder hat gar der Sozialstaat einen Teil der Menschen inzwischen so träge werden lassen, dass man gar nicht mehr auf den Gedanken kommt, es könne noch andere wichtige Interessen geben als die eigene Freiheit, die sich offenbar wesentlich in der Impfverweigerung manifestiert? [...]
Wohl aber zeichnet sich im Lichte der Pandemie ein anderes „altes Europa“ ab. Dem gelingt es nicht mehr, mit der Zeit zu gehen, Mehrheitsinteressen durchzusetzen, konsequent in die Zukunft, den Fortschritt und damit das Wohl der eigenen Bevölkerung zu investieren. Gemessen an dem, was möglich wäre, ist das tatsächlich eine Farce.
Is society coming apart? — www.theguardian.com
Warum ich das wichtig finde?
Der Longread vom Guardian mit einem kritischen Blick den Zustand "der Gesellschaft" (die es ja laut Margaret Thatcher gar nicht gibt, bzw. nicht geben sollte). Aber trotz der Bemühungen von Thatcher und auch Reagan und anderer Neoliberaler gibt es so etwas wie eine Gesellschaft sehr wohl und hat es immer gegeben. Hier geht es darum, dass die Frage nicht ist, ob sie existiert, sondern welche Form sie in einer Welt nach der Pandemie annehmen muss. Dieser Blick hier, britisch geprägt und US-kompatibe,l ist rau. Und viele der gesellschaftlichen Ausblutungsszenarien sind zum Glück nicht in ihrer vollen Wucht bei uns in Deutschland zum Tragen gekommen (hat uns vielleicht doch das "C" im Parteinamen nach der geistig-moralischen Wende vor den schlimmsten Auswüchsen anglo-amerikanisch-geprägter konservativer Politik bewahrt?). Dennoch geht es hier um ein extrem wichtiges Thema, welches uns alle betrifft: Wie stellen wir die Rahmenbedingungen für ein faires, chancengleiches und erfüllendes Leben für so viele Menschen wie möglich (wieder) her?
Forging stronger bonds in a post-pandemic world, if one ever comes, will require acts of moral imagination that are not part of any political ideology or corporate mission statement, but are, instead, functions of the human condition: tenderness, compassion, longing, generosity, allegiance and affection. These, too, are the only real answers to loneliness, alienation, dislocation and disintegration. But the fullest expression of these functions across distances as easily spanned by viruses and flood waters as by broadband cables and TikTok videos, requires both society and government. What’s needed is nothing less than a new social contract for public goods, environmental protection, sustainable agriculture, public health, community centres, public education, grants for small businesses, public funding for the arts. It won’t be a new New Deal. The dangers are graver because decades of a world, both real and virtual, shaped by Reaganism and Thatcherism, has left the waters rising, all around us, and the forests on fire. Governments rest on a social contract, an agreement to live together. That contract needs renewing. But the problem, in the end, isn’t with society, or the social fabric. It’s with governments that have abandoned their obligations of care.
Die guten Tweets
Wie steht's eigentlich zum Thema Homeoffice? Eigentlich sind wir doch gerade, mitten in der Pandemie, wieder zurück an einem Punkt, wo es keinen Grund gibt Menschen zurück an Arbeitsplatz zu zwingen, es sei denn, es geht um die Stärkung gesellschaftlicher Machtstrukturen (z. B. Mikroaggressionen, klassenbedingte Vorurteile).

Startup-Country muss auch sein Fett abbekommen:


Eine gute und bissige Erklärung von Libertarismus:
Hier geht es zum einen um Medienkompetenz, aber natürlich auch darum, wie blind der Groll macht, den manche Menschen in sich tragen. Das hier ist eine Meta-Meta-Meta-Veranschaulichung. Es nimmt ja gar kein Ende... 🤯:
Eine lustige 80er Jahre Fortschreibung in die Gegenwart😝:

Neues von der False-Balance Front:
Interessante Perspektive zum Thema Ressourcenverbrauch. Menschen vs. Kühlschrank:
Schönes Beispiel für Mensch UND Maschine (nicht Mensch vs. Maschine) 😊:


Gedanken zum Bildungswesen:

Bye-bye, Angela Merkel:

Macht es gut und habt einen guten Start in die neue Woche!