đ°đ„ Am-Ball-Bleiben - Issue #90 - Reading Digest von AndrĂ© Cramer
Hallo zusammen! Willkommen zur neuen Ausgabe meines Newsletters! Oster-Ausgabe: Hier sind die Highlights meiner Lieblingsthemen der letzten drei Wochen. Vielleicht ist was fĂŒr Euch dabei â đ° đ»đđïž
â ĂŒber DeepMind und die KI-Arbeit beim Proteinfalten â ĂŒber den DALL-E 2 Algorithmus und die Bedeutung fĂŒr das Metaverse â wieviele Windradumdrehungen es fĂŒr 100km E-Auto Weg braucht â ob Silicon Valley GrĂŒnder*innen als TV-Vorlagen taugen â ĂŒber Jack Dorseys erstes NFT - und wieviel es heute wert ist â ĂŒber die Entzauberung des KreativitĂ€tsmythos â ĂŒber Querdenker*innen und den Zusammenhang zwischen Corona und Ukraine-Krieg â ob Promi-Kultur schĂ€dlich ist â ĂŒber sicherheitspolitische ExternalitĂ€ten - und wie deren NichtberĂŒcksichtigung unsere Wirtschaft beflĂŒgelt hat â ĂŒber Amazons Kampf gegen gewerkschaftliche Organisation â ĂŒber Elon Musks neueste Eskapaden â viele Podcast-Empfehlungen â und noch viel, viel, viel mehr!
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Abteilung "Technologie & Innovation"
DeepMind's AlphaFold changed how researchers work â www.technologyreview.com
Warum ich das wichtig finde?
Bei DeepMind handelt es sich wohl um das beeindruckendste KI-Unternehmen der Welt. In diesem Beitrag erklĂ€rt Douglas Heaven, wie "AlphaGo" zu "AlphaFold" (Proteinfaltung) fĂŒhrte, was fĂŒr ein enormer Fortschritt das tatsĂ€chlich darstellt, was DeepMind mit diesen Tools machen will und wohin die Reise insgesamt hingehen soll.
Dieser Artikel kann als reiner Tech-Artikel verstanden werden, aber es ist auch hilfreich, sich auf die Aspekte ĂŒber Proteine und Proteinfaltung zu konzentrieren und zu staunen, wie sie funktionieren, wie komplex ihre Interaktionen sind und wie viel wir noch nicht wissen.
Dennoch, es scheint klar zu sein, dass DeepMinds Arbeit in diesem Feld die Biotechnologie revolutionieren dĂŒrfte.
The catch is that itâs hard to figure out a proteinâs structureâand thus its functionâfrom the ribbon of amino acids. An unfolded ribbon can take 10^300 possible forms, a number on the order of all the possible moves in a game of Go. [âŠ]
âI was thinking about what we had actually done with AlphaGo,â says Hassabis. âWeâd mimicked the intuition of incredible Go masters. I thought, if we can mimic the pinnacle of intuition in Go, then why couldnât we map that across to proteins?â [âŠ]
Over the past year, AlphaFold2 has started having an impact. DeepMind has published a detailed description of how the system works and released the source code. It has also set up a public database with the European Bioinformatics Institute that it is filling with new protein structures as the AI predicts them. The database currently has around 800,000 entries, and DeepMind says it will add more than 100 millionânearly every protein known to scienceâin the next year.
DALL-E, the Metaverse, and Zero Marginal Content â stratechery.com
Warum ich das wichtig finde?
Vor kurzem hat OpenAI ein Update zum bemerkenswerten KI-System "DALL-E" (ich hatte letztes Jahr an dieser Stelle von der ersten Version berichtet) veröffentlicht, DALL-E 2. Was ist an diesem System bemerkenswert? Es erzeugt allerhand Sachen, wenn man es mit schriftlichen Beschreibungen des gewĂŒnschten fĂŒttert. Es erstellt jedes Bild das man sich potentiell vorstellen kann aufgrund von einfachen Beschreibungen. Oder es erstellt sogar Software-Code um das Beschriebene umzusetzen.
OpenAIâs DALL-E AI image generator can now edit pictures, too â www.theverge.com AI research group OpenAI has announced a new version of its DALL-E text-to-image generation system that includes editing, high-resolution images, and a test program that could see it added to the OpenAI API toolbox.
Da kommen sehr abgefahrene Sachen bei raus. Wie wĂŒrde zum Beispiel ein Shiba Inu Hund mit BaskenmĂŒtze und schwarzem Rollkragenpullover aussehen? So:
Hier gibt es ĂŒbrigens einen coolen Twitter-Thread mit vielen weiteren Beispielen dazu, was DALL-E 2 so alles ausspuckt.
Ben Thompson von Stratechery stellt hier in seinem Artikel ein paar sehr interessante Gedankenmodelle an, was DALL-E 2 fĂŒr die Zukunft von 3D-Welten oder dem Metaverse (oder den Metaversen) bedeuteten könnte. Und das ist reichlich disruptiv. Denn er sagt, dass durch maschinelles Lernen auf diese Weise generierte Inhalte groĂe Auswirkungen auf das Metaverse haben werden, da die Grenzkosten der Produktion von 3D-Welten hierdurch in Richtung Null sinken werden.
What is fascinating about DALL-E is that it points to a future where these three trends can be combined. DALL-E, at the end of the day, is ultimately a product of human-generated content, just like its GPT-3 cousin. The latter, of course, is about text, while DALL-E is about images. Notice, though, that progression from text to images; it follows that machine learning-generated video is next. This will likely take several years, of course; video is a much more difficult problem, and responsive 3D environments more difficult yet, but this is a path the industry has trod before:
Game developers pushed the limits on text, then images, then video, then 3D
Social media drives content creation costs to zero first on text, then images, then video
Machine learning models can now create text and images for zero marginal cost
In the very long run this points to a metaverse vision that is much less deterministic than your typical video game, yet much richer than what is generated on social media. Imagine environments that are not drawn by artists but rather created by AI: this not only increases the possibilities, but crucially, decreases the costs
Jedoch: bei all diesen spannenden Aussichten... guess what? DALL-E ist auch ein schlimmes Beispiel fĂŒr "algorithmic bias". Ein Algorithmus kann nur so gut sein, wie die Daten mit denen er gefĂŒttert wird. Die Daten, welche auf Basis von menschlichen Vorurteilen entstehen und produziert werden. Hier sind ein paar Beispiele dafĂŒr, wie sehr diese menschlichen Vorurteile die Ergebnisse von DALL-E 2 beeinflusst. Erkennt ihr ein Muster? đ€
Ergebnis fĂŒr den Suchbegriff "nurse":
Ergebnis fĂŒr den Suchbegriff "personal assistant":
Ergebnis fĂŒr den Suchbegriff "lawyer":
Ergebnis fĂŒr den Suchbegriff "CEO":
Da gibt's noch viel zu tun!
Noch mehr Lesestoff und Inspiration
Diese Animation đ, die mich direkt an den immer positiv denkenden, seligen Hans Rosling erinnert, zeigt sehr schön: Was die fossilen Lobbyist*innen weiterhin als unmöglich darstellen, ist lĂ€ngst in vollem Gang. 2021 haben Wind- und Solarenergie weltweit fĂŒr 10% der Energiegewinnung gesorgt:
E-Auto: So viele Windrad-Umdrehungen braucht es fĂŒr 100 Kilometer â futurezone.at
Wow, das hier finde ich sehr nĂŒtzlich: Wie weit kommt ein Elektroauto mit der Energie aus einer Umdrehung eines Windrades?
Laut der Berechnung von Efahrer kann ein VW e-up! mit der Energie aus einer Umdrehung eines Vestas-V236-Windrades rund 156 Kilometer weit fahren. Um die Energie aufzubringen, um den 32-kWh-Akku des kleinen VW-Elektroautos komplett aufzuladen, muss ein solches Windrad also 13 Sekunden in Betrieb sein, oder sich etwas mehr als 2-mal drehen.Â
Abteilung "Technologie & Gesellschaft"
Silicon Valley Founders Are Not the Protagonists of Reality â www.thenation.com
Warum ich das wichtig finde?
Derzeit gibt es drei Fernsehserien ĂŒber bekannt (oder besser: berĂŒchtigt) gewordene Tech-GrĂŒnder*innen: Elizabeth Holmes von Theranos (The Dropout), Travis Kalanick von Uber (Super Pumped) und Adam Neumann von WeWork (WeCrashed). Lassen sich ihre Geschichten und Unternehmen gut zu Miniserien verarbeiten?
Malcom Harris, Autor dieses Artikels, meint, dass der Niedergang aufgeblĂ€hter Tech-Start-ups nicht tragisch ist, auch wenn die jĂŒngsten Fernsehserien dies glauben machen wollen. Das unterschreibe ich zu 100%.
âPump,â âdrop,â âcrashââhubris has never been so ready to package. But if these founders are classically tragic figures, why are two of them still billionaires? Until we can answer that kind of question, thereâs no sense to be made of their stories. These formulaic shows donât need to exist, but neither did the companies theyâre based on; each can tell us something useful about the other. [...]
An economy based on finance-led growth, as the US economy is, tends toward some unfortunate situations. Investors are compelled to make bigger and bigger bets as their wealth accumulates, crowding each other in the search for high returns amid a global slowdown in output. Properties that promise higher-than-average payback, like Marvel movies and âTriple-Aâ videogames, bloat as owners see how much investment capital these franchises can absorb before the returns start to sink. The portion of domestic theatrical releases with a budget over $100 million tripledbetween 2006 and 2017. Aristotle would probably say that this doesnât sound like a good idea, but investors donât have a better one, and people keep watching superhero flicks no matter how long and stupidly expensive they get. âTechâ start-ups are much the same, always vowing to keep becoming exponentially more valuable, inviting out-of-control expectations as if that were the job itself. [...]
Holmes, Kalanick, & Neumann are symptoms of a finance-led economy. Until thereâs a deep reckoning with what people like them are for, what structural purposes they serveâŠ, they will be back in one form or another. For now, hubris pays.
Noch mehr Lesestoff und Inspiration
Facebook News Feed bug mistakenly elevates misinformation, Russian state media â www.theverge.com
Eine interne Facebook-Untersuchung hat ergeben, dass ein "massiver Ranking-Fehler" fĂ€lschlicherweise Desinformation, russische Staatsmedien und andere schĂ€dliche Inhalte ĂŒber einen Zeitraum von etwa sechs Monaten hervorgehoben und bevorzugt hat. Betroffen war etwa die HĂ€lfte der News Feeds aller Nutzer*innen von Oktober 2021 bis MĂ€rz 2022. Effekt war, dass die Ausspielung von offensichtlicher Desinformation um "bis zu 30 Prozent" angestiegen ist. WĂ€hrend dieser Zeit gelang es dem System nicht, Nacktheit, Gewalt und auch russische Staatsmedien herunterzustufen, welche Facebook nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine eigentlich nicht mehr empfehlen wollte. Too bad... huh?
âJack Dorseyâs First Tweetâ NFT Went on Sale for $48M. It Ended With a Top Bid of Just $280 â www.coindesk.com
Könnte es wohl sei, dass die frĂŒhen massiven GeschĂ€fte wie der Beeple-Verkauf im Wert von 69 Millionen Dollar oder Jack Dorseays 2,9-Millionen-Dollar-Tweet vielleicht nur dazu dienten, Schlagzeilen zu machen, damit Menschen ihr Geld in spekulative Anlagen stecken, bei denen die Gewinne hauptsĂ€chlich von einer kleinen Anzahl von ohnehin sehr wohlhabenden Menschen eingefangen werden?
Abteilung "Gesellschaft, quo vadis?"
3 Common Fallacies About Creativity â hbr.org
Warum ich das wichtig finde?
In der letzten Ausgabe des Newsletters hatte ich im Themenkomplex "Homeoffice" auf diesen Artikel verwiesen. Dieser ist mir in den letzten Tagen immer wieder im Kopf rumgegeistert, so dass ich mich entschlossen habe, hier ein paar mehr Details zu teilen. Wahrscheinlich sind gerade viele von uns damit konfrontiert, wie nun WIRKLICH die unmittelbare Zukunft unserer Arbeit, bzw. die rĂ€umliche Organisation unserer Arbeit aussehen soll(te). Wo zu Beginn der Pandemie die Executives voller Inbrunst, ganz zahlengetrieben, vom Erfolg der Remote Arbeit berichteten, ist in einigen Unternehmen nun angesagt, rein aus dem BauchgefĂŒhl heraus ("unsere Kultur leidet", "machen uns Sorgen um die Innovationskraft") die Menschen in die BĂŒros zurĂŒckzubeordern. Der Usus der Zahlengetriebenheit scheint bei dieser RĂŒckkehr auf einmal keine Rolle mehr zu spielen. Die Intuition reicht. Gerade so wie es passt, oder? Deshalb finde ich diesen Artikel so hilfreich. Er rĂ€umt mit einigen dieser Mythen auf ĂŒber die Dinge, die eigentlich nur in PrĂ€senz möglich sein sollen. Und belegt das alles sogar empirisch.
When you ask people to describe an ideal brainstorming session the most common elements you hear are: people getting together, an energetic and exciting mood, and lots of ideas flying across the room. Simply put, most teams associate successful ideation with group work. Surprisingly, thatâs not true. Group brainstorming feels more productive, not because of the number of ideas that are produced, but because of social effects. The social connection we experience with each other during brainstorming makes us happier and we confuse that with productivity. In practice, nominal brainstorming (where individual team members think independently before sharing their ideas) consistently outperforms traditional group brainstorming, especially for diverse teams. A Yale study found that the number of ideas produced by individuals and then aggregated (nominal group) was twice that of ideas generated by the group working together.
Ideation can be limited in group settings because of production blocking (when people donât get a chance to interject their idea), evaluation apprehension (a fear of being judged negatively), lack of psychological safety (entrenched power structures) and social loafing (hiding in the group and not contributing a fair share).
COSMO Studie der UniversitĂ€t Erfurt: Zusammenfassung und Empfehlungen â projekte.uni-erfurt.de
Warum ich das wichtig finde?
Die sogenannten COSMO-Studien (Covid Snapshot Monitoring) sind ein Gemeinschaftsprojekt der UniversitĂ€t Erfurt, des Robert Koch Instituts, der Bundeszentrale fĂŒr gesundheitliche AufklĂ€rung, des Leibniz-Instituts fĂŒr Psychologie, des Science Media Centers, des Bernhard Nocht Institust fĂŒr Tropenmedizin und des Yale Institute for Global Health. Die Studien sind stets sehr wertvoll und enthalten interessante und nĂŒtzliche Daten darĂŒber, wie die Menschen in Deutschland "ticken" in Bezug auf die Corona-Pandemie.
In der aktuellen Ausgabe gibt es eine interessante Schnittmengenerhebung, welche ich hier besonders herausstellen möchte. Es wird zu Einstellungen zum Ukraine-Krieg gefragt und dazu in der Auswertung unterschieden, welche Grundeinstellungen Menschen zur Corona-Pandemie haben. Und die haben es in sich. Eigentlich wenig ĂŒberraschend, aber dennoch bemerkenswert: Menschen, die die MaĂnahmen gegen die Corona-Pandemie ablehnen, stimmen (sicherlich bewusst polarisierend formulierten) Aussagen zu wie "der Ukrainekrieg wird kĂŒnstlich dramatisiert" oder glauben, "dass der Ukrainekrieg nur der Ablenkung von der Corona-Pandemie dient". Das muss man erstmal sacken lassen. Wie weit aus der RealitĂ€t und einer gesunden Lebensbalance muss man sich entfernt haben, um so zu denken?
Es wirkt fast so, als ob diese Menschen feststellen wĂŒrden "ah, die Mehrheit der Bevölkerung verurteilt den russischen Angriff auf die Ukraine - dann bin ich erst recht anderer Meinung". Wo einen die eigene narzistische KrĂ€nkung aufgrund von wahrgenommener Ungleichbehandlung doch hinfĂŒhren kann...
Ich denke, es handelt sich hier ein Milieu, das in den vergangenen Jahren sehr viel Zeit und MĂŒhe in die Vorstellung investiert hat, dass wir "von dunklen MĂ€chten" geleitet werden. Der Ukrainekrieg ist in dieser Logik nur der neueste Baustein â nach der Pandemie, nach dem Syrienkrieg und den Fluchtbewegungen davor, nach der Klimakrise. Solche Verschwörungsmythen helfen einzelnen dabei, eine immer komplexer werdende Welt auf einfache Antworten runterzubrechen.
Hier gibt es die ganze Studie.
Celebrity isnât just harmless fun â itâs the smiling face of the corporate machine â www.theguardian.com
Warum ich das wichtig finde?
Mein AufhĂ€nger fĂŒr diesen Beitrag war mein GefĂŒhl, dass wir gesellschaftlich immer mehr auf BanalitĂ€ten anspringen, denen wir unsere Aufmerksamkeit widmen, und dabei richtig wichtige, vor allem eher schlechte Nachrichten völlig ausblenden. Dann stieĂ ich zufĂ€llig auf diesen Artikel aus dem Guardian, der bereits von 2016 ist - aber nichts an seiner wichtigen Botschaft und seiner Richtigkeit eingebĂŒĂt hat. Es scheint dass wir völlig vernebelt werden durch Bullshit-Updates und Pseudo-News aus der Promi-Szene und vielen Menschen das auch völlig genĂŒgt. Das ist nicht nur Ă€rgerlich, sondern richtig gefĂ€hrlich.
Now that a reality TV star is preparing to become president of the United States, can we agree that celebrity culture is more than just harmless fun â that it might, in fact, be an essential component of the systems that govern our lives? [...]
The rise of celebrity culture did not happen by itself. It has long been cultivated by advertisers, marketers and the media. And it has a function. The more distant and impersonal corporations become, the more they rely on other peopleâs faces to connect them to their customers. [...]
An obsession with celebrity does not lie quietly beside the other things we value; it takes their place. AÂ study published in the journal Cyberpsychologyreveals that an extraordinary shift appears to have taken place between 1997 and 2007 in the US. In 1997, the dominant values (as judged by an adult audience) expressed by the shows most popular among nine- to 11 year-olds were community feeling, followed by benevolence. Fame came 15th out of the 16 values tested. By 2007, when shows such as Hannah Montana prevailed, fame came first, followed by achievement, image, popularity and financial success. Community feeling had fallen to 11th, benevolence to 12th. [...]
Celebrities might inhabit your life, but they are not your friends. Regardless of the intentions of those on whom it is bequeathed, celebrity is the lieutenant of exploitation. Letâs turn our neighbours back into our neighbours, and turn our backs on those who impersonate them.
ZurĂŒck zur Gegenwart. Wie sieht das in unserem Alltag aus? Nun, wir haben gerade eine gleichzeitige 30°C-Anomalie in der Arktis und eine 40°C-Anomalie in der Antarktis beobachtet, die zu den erschreckendsten Ereignissen gehört, die Wissenschaftler*innen je aufgezeichnet haben.
Auch ist der neueste IPCC Klimabericht veröffentlicht worden. Er zeichnet ein dĂŒsteres Bild ĂŒber die nĂ€chsten Jahre, zeigt klar auf, dass wir das 1,5 Grad Ziel nicht schaffen und drĂ€ngt nun auch drastische MaĂnahmen, damit alles nicht noch viel schlimmer wird.
In unseren Nachrichten war das aber nur eine FuĂnote wert.
Antarktis-Rekord: 40 Grad wĂ€rmer als ĂŒblich â www.berliner-zeitung.de Minus 12 Grad: In der Ostantarktis wurde die höchste Temperatur aller Zeiten gemessen.
Weltklimarat fordert sofortige drastische Einsparungen â www.spektrum.de Die Welt darf keine Zeit mehr verlieren. Laut neuem IPCC-Bericht lĂ€sst sich die ErderwĂ€rmung nur noch durch eine drastische Kehrtwende begrenzen.
Aber ein Prominenter ohrfeigt einen anderen bei einem Celebrity Event: Schlagzeilen ĂŒberall.
Geht so die Welt zu Ende?
BASF-Chef im Interview: âWollen wir sehenden Auges unsere gesamte Volkswirtschaft zerstören?â â www.faz.net
Warum ich das wichtig finde?
Das ist wirklich ein hervorragendes, weil sehr entlarvendes Interview mit BASF-Chef BrudermĂŒller - im Kontext des Ukraine-Krieges und der Rohstoff-Frage. Sehr erhellend... oh my... Es scheint so, dass genauso wie wir jahrelang zu billig Energie verbraucht haben, ohne die Kosten fĂŒr das Klima und die Umwelt zu berĂŒcksichtigen, wir auch jahrelang zu billig Energie verbraucht haben ohne BerĂŒcksichtigung unserer Sicherheit und die unserer Nachbarn.
Ganz offensichtlich hat damit die BASF jahrzehntelang gute Profite gemacht. Jetzt hat sich das Blatt gedreht. Ich finde, das Unternehmen darf sich jetzt nicht beklagen, wenn die sicherheitspolitische ExternalitÀt eingepreist werden muss. Das ist ordnungspolitisch geboten.
Hier geht es um das Problem einer sicherheitspolitischen und demokratiepolitischen ExternalitÀt:
Dennoch ist es eine Tatsache, dass die russischen Gaslieferungen bisher die Basis fĂŒr die WettbewerbsfĂ€higkeit unserer Industrie sind. [...]
Die jetzige Situation konnte so bis vor Kurzem niemand vorhersehen. [...]
Es ist eine Infrastruktur geschaffen worden, die den Deutschen geholfen hat, ĂŒber Jahrzehnte Vermögen und Wohlstand aufzubauen. [...]
Krass, oder? Es ist gut, dass mal so Schwarz auf Weià zu lesen. Unser Wohlstand beruht auch darauf, dass die sicherheitspolitische ExternalitÀt jahrzehntelang nicht bepreist wurde. Wir scheinen Meister*innen in diesem Prinzip zu sein.
Die internationale WettbewerbsfĂ€higkeit kann leider ganz schnell verschwinden. Ich nenne mal ein Beispiel: Wenn es in Australien viel Solarenergie zur Erzeugung von grĂŒnem Wasserstoff und auch viel Eisenerz gibt, warum soll man den Stahl dann nicht gleich dort herstellen statt in Deutschland? Das gilt auch fĂŒr die Chemieindustrie. Wir mĂŒssen es schaffen, Standorte wie von BASF in Ludwigshafen wettbewerbsfĂ€hig zu halten.
Und hier macht BrudermĂŒller ihn, den Ruf nach neuen, wohl auf Jahrzehnte angelegte Subventionen fĂŒr die Chemieindustrie. Macht es zukĂŒnftig wirklich Sinn, sich gegen ökonomische Gesetze zu strĂ€uben? Die Geographie der Weltwirtschaft wird sich massiv wandeln bei EinfĂŒhrung von weiteren erneuerbaren Energien in einer ganz anderen Skalierung. Und zwar werden energieintensive Produktionen dort hingehen, wo erneuerbare Energien relativ billig sind.
Ich finde, wenn das GeschÀftsmodell der BASF darauf beruht, dass diese sicherheitspolitische ExternalitÀt weiterhin nicht bepreist wird, dann hat sie leider kein gesellschaftliches akzeptables GeschÀftsmodell. Bitter, ja. Aber es kann doch nicht so weitergehen, oder?
How Two Best Friends Beat Amazon â www.nytimes.com
Warum ich das wichtig finde?
Diese Geschichte hier liest sich wie ein richtiger Krimi - dabei handelt es sich jedoch "nur" um das Vorhaben, einen Betriebsrat in einem Amazon-Standort zu grĂŒnden. Die Niederschlagung eines Arbeiterprotests in New York durch Amazon ging gehörig nach hinten los und fĂŒhrte zu einem historischen Arbeitssieg. Zum ersten Mal ĂŒberhaupt wurde eine gewerkschaftliche Organisierung von Arbeiter*innen an einem Amazon Standort gegen alle WiderstĂ€nde des Unternehmens durchgezogen. Die Details sind - wie ich finde - aus deutscher Sicht unfassbar und nachdenklich machend.
Ein zentraler Satz, der deutlich macht, was Amazons Antrieb bei der menschenverachtenden Praxis der UnterdrĂŒckung solcher Bestrebungen ist. Und ein Satz der zeigt, dass das GeschĂ€ftsmodell des Unternehmens auf der Ausbeutung von Menschen beruht. Und genau darauf.
Amazon has fought unionization for years, considering it a dire threat to its business model. Its ability to speed packages to consumers is built on a vast chain of manual labor that is monitored down to the second. No one knows what will happen if the newly organized workers try to change that model or disrupt operations â or if their union is replicated among the more than 1,000 Amazon fulfillment centers and other facilities across the country.
Eine unbedingte Hörempfehlung zu diesem Thema ist diese aktuelle Ausgabe des Tech won't save us Podcast von Paris Marx. Er spricht mit Justine Medina und Karen Ponce, die beide im betreffenden Amazon Logistikzentrum arbeiten uns von schockierenden (und ich meine das genauso) ZustĂ€nden berichten. Dieses GesprĂ€ch hat mich wirklich angefasst. Ich bin zutiefst berĂŒhrt von der menschenverachtenden GeschĂ€ftspraxis von Amazon in den amerikanischen Logistikzentren. Das hört sich an wie zu schlimmsten Zeiten zu Beginn der Industrialisierung. Und ich frage mich, wie die Situation in den deutschen Standorten ist. Ich habe fĂŒr mich aus dieser Berichterstattung hier den klaren Schluss gezogen, dass ich meine KĂ€ufe bei diesem Unternehmen auf ein Minimum reduzieren werde.
Tech Won't Save Us: How to Unionize Amazon w/ Justine Medina & Karen Ponce â open.spotify.com
Paris Marx is joined by Justine Medina and Karen Ponce to discuss how the Amazon Labor Union succeeded in unionizing Amazonâs JFK8 warehouse in Staten Island, what itâs like working for Amazon, and where the movement to unionize Amazon goes next. Justine Medina is a packer at the JFK8 warehouse and is on the organizing committee of the Amazon Labor Union. Karen Ponce is a stower at JFK8 and the interim secretary of Amazon Labor Union.
Noch mehr Lesestoff und Inspiration
Krieg, MĂ€nner und Frauen: Fördern Konflikte alte Geschlechterrollen? - Panorama â www.sueddeutsche.de
Ein sehr interessantes Interview mit der Historikerin Claudia Kraft ĂŒber Krieg und Patriarchat. Sie spricht ĂŒber die groĂe Herausforderung der RĂŒckkehr der militarisierten MĂ€nner ins Zivilleben. Vor allem bei unterlegenen Heeren ist das besonders problematisch. Es wird hĂ€ufig auf Kosten der Frauen und der Familien die mĂ€nnliche Vorherrschaft im Frieden wiederhergestellt. Kriege zerstören damit mindestens einen Teil der Fortschritte, die Gleichberechtigung in einem Land schon gemacht und schreiben die NormalitĂ€t von sexualisierter und Gewalt gegen Partner*innen und Kinder fort.
Geister der Vergangenheit â tagebuch.at
Ein sehr lesenswerter Text des Politikwissenschaftlers Benjamin Opratko: âDen Krieg nicht auf die Taten eines durchgeknallten Despoten zu reduzieren, sondern ihn in den Zusammenhang von Kapitalismus und Naturzerstörung zu stellen, mĂŒsste auch heute Ausgangspunkt fĂŒr die Feststellung einer antimilitaristischen Politik in Europa und der Welt sein.â
Politische Debattenkultur in Deutschland: Diskursive UnfĂ€higkeit - taz.de â taz.de
Die Autorin Jagoda MariniÄ hat beschreibt hier treffend, wie die deutschen Debatten zu schnell den Blick vom Leid in der Ukraine abwenden und sich um die Befindlichkeit kĂŒmmert, wie man trotz Krieg in einem anderen Land nicht die eigene Lebensfreude verliert.Â
Es ist diese merkwĂŒrdige VerdrĂ€ngung und Privatisierung von Leiden, die dazu gefĂŒhrt hat, dass zahlreiche gesellschaftliche MissstĂ€nde nicht mehr angeprangert werden. Das Problem ist nicht, dass wir zu weich sind, sondern dass auch eine solidarische Ăffentlichkeit fehlt, die gemeinsam leidet und den Verantwortlichen deutlich macht, dass man diese InhumanitĂ€t nicht dulden will. Strukturelles Denken fehlt. Aber auch der Glaube daran, dass wir gemeinsam etwas Ă€ndern können.
Deutschlands Schulleitungen halten StundenplĂ€ne fĂŒr »nicht mehr zeitgemÀë â www.spiegel.de
»Schule ist noch nicht im 21. Jahrhundert angekommen«: Selbst Schulleiterinnen und Schulleiter urteilen harsch ĂŒber das deutsche Bildungssystem. In einer Umfrage prangern sie mehrere GroĂbaustellen an. Sie wĂŒrden die alten Strukturen am liebsten ĂŒber den Haufen werfen und Deutschlands Schulen mit ganz neuen Strukturen wieder aufbauen: Die groĂe Mehrheit der Schulleiterinnen und Schulleiter ist sich darin einig, dass die Bundesrepublik eine »neue Kultur des Lernens« braucht. So fasst das Berliner Forschungsinstitut fĂŒr Bildungs- und Sozialökonomie die Ergebnisse einer Umfrage unter 1100 Schulleitungen sowie 50 ergĂ€nzende, ausfĂŒhrliche Telefonate zusammen.
Green Energy's Future Rests on Red State Buy-In â www.theatlantic.com
Eigentlich ĂŒberrascht es nicht, aber es ist dennoch kaum zu fassen, wenn man es so Schwarz-auf-WeiĂ vor sich sieht. Der wichtigste Faktor, welcher amerikanische Bundesstaaten beim Ăbergang von fossilen Brennstoffen zu erneuerbaren Energien behindert ist die politische PrĂ€ferenz. Hier gibt es beeindruckende Kennzahlen, wie sehr die Blockade von Konservativen sich in unfassbar schlechten Energie-Effizienz und CO-Zahlen niederschlĂ€gt.
As Book Banning Efforts Surge, These 10 Received the Most Challenges â www.nytimes.com
Das hier macht mich sehr nachdenklich. Inhaltlich passt das Thema zum obigen Artikel. Radikalisierte konservative Politik in den USA fĂŒhrt zur Ablehnung von erneuerbaren Energien. Und sie fĂŒhrt zum Verbieten von BĂŒchern. Die Versuche, BĂŒcher in den Vereinigten Staaten zu verbieten, sind nĂ€mlich nach Angaben der American Library Association im Jahr 2021 auf den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten gestiegen. Die meisten betroffenen Titel handeln von Schwarzen und L.G.B.T.Q. Menschen. Die polarisierte Politik des Landes hat diesen Anstieg noch verstĂ€rkt.
Was zum Hören
Hier einige weitere Podcastempfehlungen:
Podcast: "Acht Milliarden": Putins Desinformations-Krieg â open.spotify.com
Eine wirklich wertvolle Episode aus der SPIEGEL-Reihe "Acht Milliarden". Aus dem Klappentext:
Neben dem heiĂen Krieg in der Ukraine fĂŒhrt Russland einen weiteren Krieg: den Desinformations-Krieg. Dabei sollen mithilfe von Fake News und Propaganda Verunsicherung und Zweifel geweckt werden, sagt Josef Holnburger von Cemas, dem Center fĂŒr Monitoring, Analyse und Strategie. Holnburger beschĂ€ftigt sich seit Jahren wissenschaftlich mit Desinformation und Verschwörungsidelogien und vor allem damit, wie sich all das im Internet verbreitet. »Es geht in der Konsequenz eigentlich um die Destabilisierung von Demokratien«, sagt er. »Deswegen werden da auch Narrative geteilt, die sich widersprechen.« Gerade wĂ€hrend des Kriegs in der Ukraine könne man das gut sehen, so Holnburger: »Da wird zum Beispiel gesagt, es gebe gar keinen Krieg, sondern nur eine Spezialoperation. Andererseits wird dann behauptet, dass ein Krieg notwendig war, weil man jetzt Biowaffen-Labore in der Ukraine entdeckt habe und die ausgerĂ€umt werden mĂŒssten oder weil es sowieso einen geheimen Angriffsplan der NATO gegeben hĂ€tte.« Am Ende gehe es darum, verschiedene Narrative anzubieten und zu sehen, »was am Ende hĂ€ngenbleibt.« In dieser Folge »Acht Milliarden«. sprechen wir ĂŒber die verschiedenen Akteure der russischen Desinformationskampagnen, die Ziele dahinter und warum das deutsche Querdenker-Milieu so viel von Putin hĂ€lt, obwohl der kein Impfgegner ist.
Podcast: Making Sense with Sam Harris #276 Defending the Global Order â open.spotify.com
Ebenfalls im Kontext des Ukraine-Kriegs angesiedelt ist dieses wertvolle GesprÀch zwischen Sam Harris und Yuval Noah Harari:
In this episode of the podcast, Sam Harris speaks with Yuval Noah Harari about the wider implications of Russiaâs war of conquest in Ukraine. They discuss different forms of war, Putinâs miscalculation regarding the internal divisions of America and the EU, the problem of misinformation, international norms of behavior, the role of China, the civilizational importance of trust, globalization and de-globalization, existential risk, the role of India, Ukrainian leadership, the danger of nuclear war, regime change in Russia, and other topics.
Podcast: Tech Won't Save Us - Can Tesla Survive Elon Musk? w/ Edward Niedermeyer â open.spotify.com
Hier gibt es ein wirklich interessantes GesprÀch zur Geschichte von Elon Musk bei Tesla. Oh my... ich denke, ihr wisst, was ich von Elon Musk halte (aktuelle Eskapaden von ihm bearbeite ich weiter unten im Newsletter). Es ist einfach nicht schön zu sehen, wie ein Mensch mit einer Persönlichkeit wie er so viel Einfluss haben kann.
Paris Marx is joined by Edward Niedermeyer to discuss how Elon Musk got involved in Tesla, promised things he couldnât deliver to raise funds, and where it goes next now that heâs becoming a more controversial figure. Edward Niedermeyer is the author of Ludicrous: The Unvarnished Story of Tesla Motors and a co-host of The Autonocast.
Podcast: Breitband / Deutschlandfunk Kultur - Kryptotechnologie, Das Problem mit dem Hype â open.spotify.com
Hier gibt es sehr empfehlenswerte 8 Minuten rund um das Thema Krypto-Hype. Deutschlandfunk Breitband schaut hier vor allem in die SchÀrfe der Debatten und die aus den Fugen geratene Debattenkultur - ein Umstand der sich besonders im Thema Krypto zeigt.
Der Krypto-Hype ist vorbei, sagen renommierte Tech-Expertinnen und -Experten. Gegenstimmen glauben, dass NFTs, Krypto-WĂ€hrung, Metaverse und Co. Zukunftstechnologien sind. Wer hat Recht? Und warum sind solche Technologie-Hypes problematisch?
Dies und Das
Vom Lockdown (und dies ist wirklich ein Lockdown) in Shanghai. FĂŒr mich bisher der most creepy Use Case fĂŒr den Boston Dynamics Spot Roboter:
Definiere "völlige EntrĂŒckung" oder auch "Performance-Politik": Der serbische PrĂ€sident Aleksandar VuÄiÄ, der gemeinsam mit Viktor OrbĂĄn niemandem zuwinkt und so tut, als seien dort Menschenmengen versammelt, um eine neue Eisenbahnlinie zu feiern... völlig irre đ€Șđ€Ż
Wer will eigentlich wen umerziehen?
Deutsche Wörter...
Das Who ist Who in der Welt der HeiĂdĂŒsen:
Und hier gibt es noch mehr von Elon Musk:
Bester Kommentar dazu:
Dann kam sogar noch das... und ich bin gespannt, was nun daraus wird:
Elon Musk will Twitter fĂŒr 41 Milliarden Dollar kaufen â www.spiegel.de Elon Musk startet einen Versuch, Twitter zu kaufen. Der Tesla-Chef will nach eigenen Angaben alle Aktien ĂŒbernehmen â und den Social-Media-Dienst dann von der Börse nehmen.
Bei allem KopfschĂŒtteln und VerĂ€chtlichmachen ĂŒber Musk und diese Aktion, gibt es aber berechtigte Sorge bei einem tieferen Blick. Das ist besonders gut betrachtet hier von Shoshana Zuboff:
Friends, Musk/Twitter headlines are all variants of âwhat will Elon do?â Itâs a signal of how lost we are. We obsess over one man and his whims because we donât yet have the democratic rule of law needed to govern our information spaces. Without law, power is dangerous. The result: people, society, & democracy are at the mercy of the individuals who exercise ownership and/or executive control over information. We beg Mr. Zuckerberg to stop the social wreckage, honor our privacy, protect us from disinformation, but he refuses. We've learned Facebook is big business in which corrupt information is positively correlated with revenue. Facebook's profit-maximizing imperative ignores us. Privacy is destroyed. Corrupt information triumphs. Society fractures. Profit wins. Only law can change this. Mr. Musk wants to join the gods who rule the information space and control answers to the essential questions of knowledge, authority, and power in our time: Who knows? Who decides who knows? Who decides who decides? But we never elected them to govern. We need laws not men. Democracy will only advance with laws & institutions designed to guarantee our knowledge rights and the integrity of information in the digital century. Absent law, we're forced to worry,âWhat will Elon do?' The emperors have all the clothes, while we run naked. Just as Mr. Zuckerberg leans on âfree speechâ to justify corrupt information flows that advance data extraction, Mr. Musk takes center stage with the same rhetoric. Itâs a shameless distortion of the First Amendment and Bill of Rights. [...] Abdicating our information spaces to private control concentrates unaccountable power in the regime of #SurveillanceCapitalism. Our fate should not depend on the whims of individuals. What they decide today may be undone tomorrow. No democracy can survive these conditions.
Gute Worte. Ich denke, dass eine Gesellschaft, in der MilliardĂ€re genug Geld haben, um Raumfahrtprogramme zu starten und Versuche unternehmen, globale Kommunikations- und Meinungsplattformen zu kontrollieren, wĂ€hrend unfassbar viele Menschen hungern und ihre Medikamente rationieren mĂŒssen, vielleicht nicht das beste System darstellt.
Anne Spiegel hat mehrfach gelogen und ihr RĂŒcktritt ist deshalb - bei gleichzeitiger Anerkennung sehr schwieriger LebensumstĂ€nde - völlig gerechtfertigt. Aber vielleicht wĂ€re auch dies hier ein Weg gewesen? đ
Hart, aber ich teile das mittlerweile. LinkedIn, quo vadis?
Pazifismus und Popper... ich glaube, da ist was dran:
Ăber(s)raschtsein:
Niemand, wirklich niemand:
Carsten Maschmeyer: đ
Carsten Maschmeyer veröffentlicht Start-up-Kinderbuch: Die Start-up Gang â www.presseportal.de
Wie können Kinder schon frĂŒh fĂŒr Unternehmertum und GrĂŒnden begeistert werden? Investor und "Die Höhle der Löwen"-Star Carsten Maschmeyer zeigt mit seinem ersten Kinderbuch "Die Start-Up Gang", wie GrĂŒndergeist schon im Schulalter gefördert werden kann. Gemeinsam mit dem Google Manager und Autor Axel TĂ€ubert schickt Carsten Maschmeyer vier junge Helden in ein packendes Abenteuer mitten in der spannenden Start-up-Welt.
Zum Maschmeyer Buch fand ich bei Lorenz Meyer einen passenden Kommentar:
"In dem Buch erfĂ€hrst Du, wie Du als König einer bundesweiten DrĂŒckerkolonne tausende von Kleinanlegern um ihr Geld bringst, Politikern MillionenbetrĂ€ge zuschanzst, Dir einen Ehrendoktor erspendest und als gelackter GrĂŒnder-Onkel ins Fernsehen kommst."
In dieser Ausgabe vom Ăbermedien Newsletter gibt es eine geile Beschreibung von Bayern, die mir sehr sehr aus der Seele spricht. Habe es selten so gut in Worte gefasst gesehen:
Im sehr empfehlenswerten Newsletter "Der siebte Tag" von Nils Minkmar las ich diese wirklich schöne kleine Passage ĂŒber den Krieg, ĂŒber UnabhĂ€ngigkeit - ĂŒber die Notwendigkeit, endlich auszuchecken. đ
Der siebte Tag: Tage wie im Traum â steadyhq.com
Eines Nachts oder in den frĂŒhen Morgenstunden erwachte ich in einer hellen Suite, deren glĂ€serne Front sich auf die weite sibirische Landschaft öffnete. Der Himmel war weiĂ, drinnen aber war es gut beheizt. Dunkle Tierfelle lagen herum, zur Deko. Es gab Tee, alles war ganz modern. Ich war zu Gast bei Wladimir Putin. Er machte Scherze und kĂŒmmerte sich, aber ich wusste, dass ich nichts anfassen oder zu mir nehmen darf. Ich fragte mich, ob ich ihm sagen soll, dass er am Ende ist ? Vor allem aber wollte ich andere GĂ€ste warnen, per Bewertung auf  der Buchungsapp: Nice, aber Novichok.Â
Verkehrte Welt: Mein Traum deutete die Wirklichkeit.  In den vergangenen Jahren wollte die Bundesrepublik Ferien machen vom ökologischen Umbau der Industriegesellschaft, vom universellen Kampf um Menschen- und BĂŒrgerrechte, ja von der Geschichte. Der Wirt wusste, was wir wĂŒnschten: warm, nicht zu teuer, schön komfortabel.  Heute erweist sich die "permanente Gegenwart" der Partnerschaft mit Russland als Falle und wir erwachen in einer fatalen AbhĂ€ngigkeit. Höchste Zeit zum Auschecken.
Und damit bin ich am Ende einer mal wieder umfangreichen Ausgabe angelangt.
Habt einen schönen Sonntag, ein schönes Osterfest und (hoffentlich) eine schöne Osterpause!